Höchster Anteil erneuerbarer Energie in Österreich, mittelmäßig beim Endenergieverbrauch und den Treibhausgasemissionen, hoher Nachholbedarf beim Ausbau von Windkraft und Sonnenenergie

Nach der Klimabilanz der Bundesländer der Österreichischen Energieagentur (AEA) liegt Kärnten im österreichischen Mittelfeld, was den Endenergieverbrauch und die Entwicklung der Treibhausgasemissionen anbelangt. Trotz der Spitzenposition von erneuerbarer Energie (55%) sind noch große Anstrengungen bei der Treibhausgasreduktion, bei der Energieverbrauchsreduktion und dem Ausbau von Windkraft und Photovoltaik zu unternehmen. „Um die Energiewende in Österreich erfolgreich umsetzen zu können, muss auch Kärnten sichere Rahmenbedingungen für die Energiewende schaffen. Nun müssen alle an einem Strang ziehen und sich auf den gemeinsamen Zielpfad ausrichten!“, betont Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin von Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ), die wichtige Rolle der Bundesländer in der Energiewende und setzt fort: „Das EAG auf Bundesebene bleibt wirkungslos, wenn nicht auch die Bundesländer auf Klimaschutz- und Energiewendekurs einschwenken.“

Treibhausgasemissionen seit 1990 um 4% angestiegen
Die Treibhausgase in Kärnten sind in den letzten 30 Jahren um 4% angestiegen. Das Jahr 2005 war jenes Jahr mit den höchsten Treibhausgasemissionen überhaupt. Seit 2005 sinken die Treibhausgasemissionen zwar wieder und liegen mit einem Rückgang von -14% gegenüber 2005 merklich über dem österreichweiten Durchschnitt (-9%). Um bis 2040 den Treibhausgasausstoß beendet zu haben, reicht dieser Trend aber bei weitem nicht aus. Dafür müssen die Anstrengungen mehr als verdreifacht werden.

Endenergieverbrauch seit 1990 um 50% gestiegen -Trendumkehr dringend nötig
Beim Endenergieverbrauch liegt Kärnten mit 24 TWh (8%) zwar im österreichweiten Mittelfeld, in den letzten 30 Jahren ist dieser aber um 50 % angestiegen. Damit die Energiewende gelingen kann, sollte in den nächsten 20 Jahren der Energieverbrauch wieder halbiert werden. Hierzu braucht es eine regelrechte Trendumkehr der Entwicklung und eine Reduktion des Energieverbrauchs von -2,5% pro Jahr.

Erneuerbaren-Potenziale müssen genutzt werden
Der Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch ist mit 55% österreichweit am höchsten und weist einen Anteil von 104% beim Stromverbrauch auf. Der Anteil von Biomasse ist mit 13% auch vergleichsweise hoch. Um die österreichweite Energiewende bis 2040 aber schaffen zu können, müssen die vorhandenen erneuerbaren Potenziale aber verstärkt genutzt werden. Die größten Potenziale liegen in Kärnten bei der Windkraft und der Photovoltaik. „Es bedarf einer deutlichen Verbesserung der Rahmenbedingungen für einen raschen Ausbau“, fordert Prechtl-Grundnig.

Klimabilanz der Bundesländer
Der erste Teil der Studie der Österreichischen Energieagentur „Klima- und Energiestrategien der Bundesländer“ beschreibt den aktuellen Treibhausgasausstoß und die aktuelle Energiebilanz in Österreich und wertet die Potenziale zur Erzeugung erneuerbarer Energie aus.
Die Analyse der Zielsetzungen und Maßnahmen der einzelnen Bundesländer wird am 8. April vom Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) und der Österreichischen Energie Agentur präsentiert.

Rückfragehinweis
Martina Prechtl-Grundnig
Geschäftsführerin EEÖ
Tel.: +43 (0)1 25 32 113 | +43 (0) 664 146 53 33
Mail: office@erneuerbare-energie.at